Mein Weg zum Studium: Im Kindergarten kamen eines Tages zwei Frauen zu Besuch, die merkwürdig aussehende Koffer mit sich trugen. Als vierjähriges Kind kann man sich unter einer Geige in den meisten Fällen noch nicht viel vorstellen und so war die Konfrontation mit diesem Instrument etwas ganz Neues für mich. Ich kann mich erinnern, dass wir die mitgebrachte Geige alle in der Hand halten und – natürlich mit ein bisschen Hilfe – sogar „Hänschen Klein“ auf ihr spielen durften. Feuer und Flamme erzählte ich meinen Eltern am Nachmittag, was heute im Kindergarten los war und war fest entschlossen: ich werde Geige spielen.
Meinen Eltern schien das Thema etwas suspekt zu sein, da sie nur lächelnd den Kopf geschüttelt haben. Aber ich habe nicht aufgegeben und nach zwei Jahren betteln war ich erstmals in der Musikschule. Dort haben mein Papa und ich bei einer Gruppenstunde zugehört und ich kann mich noch so gut daran erinnern, wie herzlich ich begrüßt wurde. Ein weiters Jahr später, also mit sieben Jahren, habe ich dann begonnen Geige zu spielen und wurde so mit der Suzuki-Methode bekannt gemacht.
Ich habe fast jedes Jahr am Suzukifestival in Mürzzuschlag teilgenommen und dort zwei Freunde gefunden, mit denen ich im Musikgynasium Wien seit mittlerweile sieben Jahren in einer Klasse bin. Außerdem war ich mehrmals bei Prima La Musica und konnte dort wertvolle Erfahrungen sammeln.
Einen musikalischen Schlüsselmoment hatte ich in einer Orchesterprobe in der Schule. Nach dieser Probe war ich mir so sicher wie noch nie: Das ist es was ich machen will, mit anderen MusikerInnen Musik machen.
In der Musikschule habe ich gelernt was es heißt, die Musik zu genießen und stolz auf sich zu sein. Ich habe gelernt, dass man nicht aufgeben soll und gut genug ist, so wie man ist. Ich möchte an dieser Stelle meine Freundin Clara erwähnen, mit der ich viele schöne Geigenmomente geteilt und viele wertvolle Gespräche geführt habe.
Ich habe sehr viele positive Erinnerungen, was die Musikschule betrifft und habe in meiner Lehrerin Andrea Mugrauer-Beis nicht nur ein Idol, sondern auch eine Freundin gefunden. Ich habe mich mit meinen Anliegen, Problemen, Zweifeln und Ängsten immer vertrauensvoll an sie wenden können und mich mit ihr durch Höhen und Tiefen gearbeitet. Genauso wie auch meine Klavierlehrerin und Korrepetitorin Tanja Benic, die mich mit ihrer positiven Energie sehr inspiriert hat. Ich danke euch für diese unvergessliche Zeit und hab euch sehr lieb.
Lea Herold